Flick – The Perfect Kellulight

Stockton, Missouri, muß grausam sein. Eine miefige Kleinstadt voller Rednecks, die Bier, Autos, Sex und Football zum Inhalt allen Seins erheben und Outsider als Homosexuelle und Idioten abtun. Oran Thorton zählte schon immer zu letzteren. Er war schlecht in Sport, bekam keine Mädels ab und fuhr noch mit dem Fahrrad, als alle anderen längst Pappis Buick quälten. Ein klassischer Außenseiter, der mit THE PERFECT KELLULIGHT späte, aber gewaltige Rache nimmt. Der Name „Flick“ steht wahlweise für das Klicken eines Relais oder aber eines Revolvers. Fürs Cover-Artwork wickelt Thorton zwei Autos um ein Verkehrsschild,für seine Songs bedient sich Oran bei 30 Jahren Rockgeschichte: Beatles, Pink Floyd, Led Zep aber auch Smashing Pumpkins, Nirvana und Posies. Denn zum verschachtelten Multitracking a la George Martin gesellen sich hymnische Vokal-Einlagen und grungige Gitarrenlicks, die stark an SIAMESE DREAM und NEVERMIND erinnern. Aber das sind schließlich essentielle Platten, die das Leben Millionen amerikanischer Teens beeinflußt haben. Auch Flick werden Teens beeinflussen, wobei jedoch die freche Art der Umsetzung doch alles Bekannte übertrifft. Noch nie hat sich eine Rock-Band so ungeniert an geistigen Eigentum anderer vergriffen und daraus etwas so Eigenständiges kreiert. THE PERFECT KELLULIGHT ist die vorbildliche Symbiose aus 60er und 90er Jahre, Psychedelia und Grunge. Nicht schlecht für ein paar verwirrte Hinterwäldler.