Lethal Weapon 4
„Ich bin zu alt für diesen Scheiß“, pflegt Danny Glover seit dem ersten LETHAL WEAPON-Film im Jahr 1987 zu lamentieren, und erstmals ist man geneigt, ihm recht zu geben. Schon der dritte Teil mußte vor drei Jahren mit immer noch größeren Explosionen und halsbrecherischen Stunts kompensieren, was der Erfolgsformel der Serie und der guten Chemie zwischen Mel Gibson (alias Hitzkopf Martin Riggs) und Glover (alias das besonnene Familienoberhaupt Roger Murtaugh) an Frische abhanden gekommen war. Die vierte tödliche Waffe ist nun wie Murtaugh reif für die Rente: Viel zu lange ist Richard Donners sechste Zusammenarbeit mit Mel Gibson damit beschäftigt, die einzelnen Figuren einzuführen – neben den zuverlässigen, aber unterbeschäftigten Gibson und Glover die bestens bekannten Joe Pesci und Rene Russo und die Neulinge Chris Rock (als ungeliebter Boyfriend von Murtaughs flügger Tochter) und Martial-Arts-Wunder Jet Li als cooler Bösewicht -, als daß die Story jemals richtig in Fahrt kommen könnte. Auf dem Markenzeichen der Filmserie, der Balance zwischen politisch korrekter Vollgas-Action und häuslichem Humor, fundiert auch diese Jagd nach einem todesmutigen Einbrecher im Robocop-Gewand. Aber weil der Subplot, in dem gleich drei Frauen im Leben von Riggs und Murtaugh Mutterfreuden entgegensehen, bestenfalls unsere Familienministerin zu Begeisterungsstürmen hinreißen wird, bleibt das Megabudget-Projekt ein wenig lendenlahm, oder besser gesagt: zu alt für diesen Scheiß in einer Zeit, in der sich Actionfilme längst den Kopf darüber zerbrechen, wie man Gesichter mit dem Erzfeind tauscht oder Asteroiden sprengt.
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