Soft Cell – Non-Stop Ecstatic Dancing; Soft Cell – The Art Of Falling Apart; Soft Cell – This Last Night… In Sodom
Es gab eine Zeit, da war Marc Almond Stammgast in den Hitparaden und wurde von zigtausend Wave-Mädels angehimmelt. Damals, Anfang der 8oer, hieß sein Partner Dave Ball, sein Sound „northern electro soul“ und war der Aufhänger für vordergründige Homo-Erotik. Dabei wußte das Duo auch musikalische Akzente zu setzen. Zum Beispiel mit NON-STOP ECSTATIC DANCING, 4 Sterne, einer 6-Track-EP, die (damals revolutionär) Remixe von „Memorabilia“,“Where Did Our Love Co?“oder „What?“ enthielt. Heute ist das Pionier-Stück noch mit Maxi-Versionen von „Tainted Love“, „So“ oder „Torch“ aufgestockt. Ähnlich opulent kommt THE ART OF FALLING APART, 3 Sterne, vom Februar 1982 daher, auf dem die beiden bereits starke Verschleißerscheinungen zeigten. Gefangen in einem Netz aus Erwartungshaltungen und vernichtenden Kritiken, klangen Soft Cell weitaus erwachsener, aber auch düsterer. Das zeigte sich nicht zuletzt im Hendrix-Medley aus „Hey Joe“, „Purple Haze“ und „Voodoo Chile“. Schließlich setzten sie ihrer Tour de Force die Krone auf THIS LAST NIGHT IN SODOM, 5 Sterne, erwies sich als lyrischer Seelen-Striptease, der mit Psychedelia, Rock und extremen Klangspielereien kokettierte. Einziger kommerzieller Song war Jack Hammers „Down In The Subway“, das auch prompt zum Hit avancierte. Unmittelbar nach Veröffentlichung des Albums trennte sich das Duo. Während Dave Ball mit The Grid weitermachte, gründete Marc später die Willing Sinners. Ganz ohne Musik kam er dann doch nicht aus. Denn: „Reality is a playground, so let’s play“.
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