Ringo Starr – Vertical Man
Als Clown vom Dienst hatte er es nach Ende der Pilzköpfe besonders schwer. Denn während John, Paul und George auch solo erfolgreich waren, zehrte Ringo stets davon, mal ein Beatle gewesen zu sein. Er versuchte sich als Schauspieler, nahm neun Solo-Alben auf und litt bitterlich ob seines dünnen Stimmchens. 1983 zog er sich aus der Szene zurück,jetzt wagt er sein Comeback. Und das ist in der Tat geschickt getimt. Schließlich ist er nach der ANTHOLOGY-Serie wieder in aller Munde. Da reicht schon das Etikett „ex-Beatle“, um eine imposante Anzahl von Tonträgern umzusetzen. Doch dafür ist Ringo viel zu smart. VERTICAL MAN dient der reinen Selbstbestätigung. Nicht umsonst hat der 58jährige ein Dutzend illustrer Zeitgenossen zusammengetrommelt, die ihn vor allem gesanglich unterstützen: Brian Wilson, Ozzy Osbourne, Scott Weiland, Alanis Morissette.Van Dyke Parks und diverse Mitglieder der Eagles. Ringo Starr selbst versprüht in erster Linie verklärte Nostalgie, schreibt nette, aber kitschige Songs über Liebe, Glück und Schicksal, die von grenzenloser Euphorie und starken Beatles-Anleihen zeugen. Und damit die entsprechenden Referenzen ja nicht zu kurz kommen, wirken nicht nur“Sir“Paul McCartney und George Harrison mit, Ringo covert auch noch „Love Me Do“, die erste Beatles-Single vom Oktober 1962 – leider in einer unerträglichen Boogie Woogie-Version. Im Herbst ist Ringo mit seiner All Star-Band unterwegs – Jack Bruce, Peter Frampton und Gary Brooker (Procol Harum). Wie viele Beatles-Klassiker er dabei wohl spielen wird?
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