Soundtrack – Fear & Loathing In Las Vegas

Angeblich hat ex-Monty Python-Impresario Terry Gilliam noch nie in seinem Leben LSD oder sonstige psychedelische Drogen angerührt. Daß er sich nach dem apokalyptischen Geniestreich „12 Monkeys“ ausgerechnet an Hunter S. Thompsons FEAR AND LOATHING IN LAS VEGAS wagt, überrascht da um so mehr. Vor allem, weil ihm ein regelrechter Trip von einem Film gelungen ist. Darin leben die Protagonisten Raoul Duke (Johnny Depp) und Dr. Gonzo (Benicio del Toro) ihren Dauer-Rausch in teuren Vegas-Hotels, bei staubigen Autorennen oder auf Polizei-Kongressen aus. Auch der Soundtrack ist freakig. Angereichert mit irrwitzigen Dialogen, hat Gilliam nicht nur die obligaten Kiffer/Hippie-Hymnen von Jefferson Airplane („White Rabbit“), Big Brother & The Holding Company („Combination Of The Two“), Three Dog Night („Mama Told Me Not To Come“) oder Buffalo Springfield („ExpectingTo Fly“) zusammengetragen, sondern auch klassische Vegas-Hits wie „She’s A Lady“ (Tom Jones), „Magic Moments“ (Perry Como) oder „Tammy“(Debbie Reynolds). Wie ernst all das gemeint ist verdeutlicht allein das große Finale: „Viva Las Vegas“ von den Dead Kennedys. Film und Soundtrack dokumentieren eine Zeit, in der der Amerikanische Traum nur völlig stoned zu ertragen war. Daran hat sich nicht allzu viel verändert.