Rancid – Life Won’t Wait
Sie haben befreunde Acts produziert (The Business),ein eigenes Label („Hellcat Records“) gestartet und dabei ganz vergessen, ihr viertes Album in Angriff zu nehmen. Das zeigt eine Band, die vergeblich versucht, aus ihren angestammten Bahnen auszubrechen. Denn ganz egal, ob die Berkeley-Punks nun mit den Specials, Buju Banton, Mighty Mighty Bosstones oder Steve Perkins (Jane’s Addiction) arbeiten – sie bleiben, was sie schon immer waren: die Clash der 90er Jahre. Das ist keinesfalls abwertend gemeint, aber Lars, Tim, Matt und Brett haben damit ein echtes Identitätsproblem. Sie wollen mehr sein und verlieren sich zwischen Ska, Hardcore, Reggae und Punk. Zudem ist LIFE WON’T WAIT mit 22 Songs und 64 Minuten Spielzeit einfach zu lang, als daß es ihnen gelingen würde,das Spannungslevel konstant aufrecht zu erhalten. Denn so vital der Auftakt mit „Bloodclot“ auch ist, schon wenige Stücke später regiert der Leerlauf. In „Hoover Street“ experimentieren sie mit Glockenspiel und Piano,der Titelsong ist eine lahme Reggae-Nummer und „Corazon de Oro“ erinnert gar an die Pogues. Was Rancid am besten beherrschen, sind nun mal rotzfreche Punk-Hymnen, die sie mit ungestümer Power in den Orbit schicken: „Black Lung“,“Leicester Square“ oder auch „Something In The World Today“. Alles andere bleibt weit hinter den Erwartungen zurück.
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