Angelique Kidjo – Oremi
Mit Hendrix „Voodoo Chile“ eröffnet die profilierteste Künstlerin des Schwarzen Kontinents ihre neue Platte. Ein von Herzen kommendes Bekenntnis zur westafrikanischen Spritualität der Sängerin, die in ihrer Heimat Benin in unmittelbarer Nachbarschaft des Pythontempels aufwuchs. Im Gegensatz zu den Schauergeschichten über bösartige Voodoo-Zauberer filtert Angelique Kidjo aus dieser urafrikanischen Religion eine positive, auf dem Respekt vor Natur und Mensch begründete Philosophie, die sie auch in ihren Stücken thematisiert. Musikalisch liegt die Stärke der elf Balladen und Afro-Funk-Nummern erneut in eingängigen Melodien und im kraftvollen, vibratoarmen Gesang der Sängerin. Erlesene Gastmusiker wie Cassandra Wilson und Branford Marsalis fügen sich in diese Produktion ohne Makel bestens ein und setzen unaufdringliche Akzente. Afrikanische Elemente im eigentlichen Sinne werden vor allem in den Chorsätzen integriert. Im übrigen hat die Afro-Amazone zu ihrer eigenen, zunehmend von HipHop und R & B geprägten Fusion gefunden. Für Puristen reichlich Grund zum Nörgeln. Musikliebhaber ohne Schere im Kopf dürfen ihr dagegen erneut zu einem wunderbaren Popalbum mit ausgefeilten Sounds und Beats gratulieren.
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