His Name Is Alive – Fort Lake
Die Halbwertzeit eines handelsüblichen Popsongs beträgt anno ’98, sagen wir mal, zwei Monate. Bei den 13 Beiträgen auf diesem Album von Warren Defever aka His Name Is Alive bleibt die Zeit stehen oder rast in Überschallgeschwindigkeit davon. Ein Mann erfindet sich und seine Grenzen neu. Defever, zu Hause im amerikanischen Michigan, hat bereits auf vier Alben seine höchst idiosynkratische Version von Popmusik ausgebreitet. Auf dem fünften nun, vor Überraschungen ist man glücklicherweise nie gefeit,entdeckt er House, R ’n‘ B und Gospel für sich. Unter der Obhut von Steve King, der schon Aretha Franklin und Funkadelic produzierte, kreuzt Defever samt Band und Sängerinnen durch 13 melodiestarke Tracks, die allesamt klingen, als hätten Aliens sich in Black Music verliebt und nun auf prähistorischen Instrumenten nachgespielt. Mit „Can’t Always Be Loved“ schenkt His Name Is Alive uns ganz nebenbei einen Sommerhit Marke „Girl-Group trifft Homerecording-Genie“. Sagt Defever: „Ich will nur mit Leuten arbeiten, deren Wohnung ich zu Fuß erreichen kann.“ Heimwerkers Höhenflug.
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