Eine Hochzeit zum Verlieben

Da hilft kein Zetern und kein Schreien: Das Comeback der 80er Jahre ist nicht mehr aufzuhalten. Nachdem sich Hollywood in GROSSE POINTE BLANK und ROMY UND MICHELE im vergangenen Jahr schon auf die Ära des artifiziellen Synthie-Rocks und der bis heute ungesühnten Modeverbrechen einschoß, geht Frank Coraci in diesem an sich schlicht und einfach liebenswerten, wenn auch hauchdünnen Liebeskomödchen nun in die Vollen: „Do You Really Want To Hurt Me?“, widerwärtige Don-Johnson-Kopien, Schnauzer zu abenteuerlichen Vorne-kurz-hinten-lang-Tollen und der leibhaftige Billy „eyes without a brain“ Idol werden erfolgreich bemüht, um zu zeigen, warum man sich zurecht vor Lachen auf die Schenkel schlägt, wenn man sich an die Tage zurückerinnert, in denen Burt Reynolds und Loni Anderson noch ein Traumpaar und Schulterpolster von der Größe eines Yuppie-Egos der letzte Schrei waren. Mit sichtlicher Schadenfreude und trefflichen Gemeinheiten verpaßt Coraci den Eighties die längst fällige Abreibung, so daß man auch der eigentlichen Geschichte des Hochzeitssängers Robby ohne große Langeweile folgt: Selbst am Traualtar sitzengelassen, verliebt er sich in eine schnucklige Kellnerin, die allerdings mit einem offensichtlichen Widerling verlobt ist. Wie immer ist es ein Vergnügen, Wonneproppen Drew Barrymore (dank ET. strenggenommen selbst eine Ikone der 80er) einfach nur zuzusehen. Und Adam Sandler (HAPPY GILMORE), bislang eher als Jim-Carrey-Variante mit Tourette-Syndrom bekannt, zeigt ganz ungekannte, sensible Seiten. Highlight ist natürlich die 80jährige Oma, die „Rapper’s Delight“ zum Besten gibt. Old Skool, fürwahr.