Xavier Naidoo :: Nicht von dieser Welt
Moses Pelham hat viele Song-Ideen. Und sehr praktisch - eine Handvoll Büttel, die sie für ihn ausführen.
Die hübsch-zickige Sabrina Setlur zum Beispiel, die nebenbei in Moses‘ Firma jobbt und sich am Telefon mit „Sabine Müller“ meldet. Oder Illmatic, dessen Rap-Stil so klingt, als schüttelte man einen Sack leerer Konservendosen. Dritter in der Reihe von Pelhams Wasserträgern, die nicht müde werden, von ihrer Unabhängigkeit zu berichten, ist Xavier Naidoo. Zu behaupten, seine hervorstechende Qualität läge darin, beim Singen die Oberlippe akkurat nach oben zu ziehen, wäre doch etwas gehässig. Nein, nein. Xavier (sprich: Saviour) ist derjenige in der Truppe, der echtes Gesangstalent für sich verbuchen kann. Jetzt die Plattenkritik: „Die Rödelheimer Pelham und Haas haben Naidoos inbrünstige Art (man kann auch ‚Seele‘ dazu sagen), sich in die Herzen kleiner Mädchen einzuschmeicheln mit fetten Grooves unterlegt, zu denen es sich vortrefflich in der Disco schwofen läßt“. Daß dieses interessante und ungewöhnliche Konzept durch schwerste Religiosität oder was Moses dafür hält – unterfüttert wird, gefällt vielleicht nicht nur der Bischofskonferenz. Mich interessieren zwei Dinge viel mehr: 1.) Würde sich Herr Pelham aufs Altenteil zurückziehen, verliehe man ihm den Titel „RZA von Rödelheim“ und 2.) würde Sabrina dann als Ol‘ Dirty Bastard durch die Lande tingeln?
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