Hooverphonic – Blue Wonder Power Milk

Wenn man den legendären amerikanischen Kritiker-Papst Greil Marcus danach fragt, welche Platte ihn zuletzt am meisten beeindruckt hat, verblüfft seine Antwort: „Hooverphonics fantastisches Album ,A New Sterophonic Sound Spertacular‘ könnte ich mir ständig anhören“, antwortet Greil Marcus – und das mehr als anderthalb Jahre nach dem Erscheinen dieses grandiosen Debütalbums der Band aus Belgien. Jetzt dürfte Greil Marcus bald sein blaues Wunder erleben, wenn er das zweite Werk des Quartetts zu Ohren bekommt. Denn BLUEWONDER POWER MILK übertrifft den allseits hochgelobten TripHop des Vorgängeralbums aus dem Jahr 1996 noch einmal um Längen: Unglaublich entspannt und facettenreich perlen die dreizehn Stücke durch den Lautsprecher-und wirken dabei wie ein Klang-Kontinuum, das irgendwo zwischen Björk, Portishead, den Propellerheads und den Pet Shop Boys angesiedelt ist. Die ätherische Stimme von Sängerin Geike Arnaert ist der rote Faden, der sich durch dieses musikalische Meisterwerk zieht. Dahinter sorgen Streicher, Bläser, sparsame Keyboards und wohldosierte Samples für die unterschiedlichsten Klangfarben -vom melancholisch verschleppten Bristol-Sound bis hin zum schwer groovenden Soul-Funk. BLUE WONDER POWER MILK von Hooverphonic, das ist eine einmalige Musik, die bei Kerzenlicht und Rotwein ebensogut funktioniert wie am heißen Strand mit einem kühlen Cocktail in der Hand.