The Miles Davis Quintet – The Complete Columbia Studio Recordings

Als Pionier von Bebop und Cool Jazz erntete Miles Davis weltweiten Erfolg, war sich aber Anfang der 60er Jahre unschlüssig, welche Richtung er künftig einschlagen sollte. Für SEVEN STEPS TO HEAVEN formierte er deshalb eine kleine Combo, die sich als beständig und von traumhaften Format erweisen sollte. Mit dabei: Herbie Hancock (key), Ron Carter (b),Tony Williams (dr) und George Coleman (ts), der 1965 von Wayne Shorter ersetzt wurde. THE COMPLETE COLUMBIA STUDIO RECORDINGS bietet in einer 6-CD-Box mit 13 Bonustracks jene sieben Alben dieser Ära, die Davis‘ musikalischen Weg bis zum Ende des Jahrzehnts kennzeichneten. Mit E.S.P.,der ersten Aufnahme des jungen Quintetts, zeigte sich Davis 1965 zufrieden. Das musikalisch außergewöhnliche MILES SMILES entstand im Oktober 1966, woraufhin eine atemberaubende Entwicklung einsetzte: In einem Zug (von Mai bis Juli 1967) nahm Davis SORCERER, NEFERTITI und die Hälfte von WATER BABIES auf – alles Alben, die die Rolle des Jazztrompeters als Bandkatalysator unterstrichen. Von diesen Sessions blieben eine Reihe exzellenter First-, Alternative- und Outtakes (z.B. das 34minütige „Circle In The Round“ oder „Madness“) übrig. Herbie Hancock auf dem elektrischen Fender Rhodes Piano, sowie Bucky Pizzarelli, George Benson oder Joe Beck an der E-Gitarre, schufen futuristische Klanggemälde zwischen Free-Style und Jazz-Fusion. Weitere Aufnahmen entstanden zwischen Mai und Juni 1968,die dann auf MILES IN THE SKY landen sollten. Hancock und Carter verließen jedoch überraschend das Quintett bei den Aufnahmen zum nächsten Album. Damit hörte eine der einflußreichsten Jazzgruppen jener Dekade auf zu existieren.