Super Furry Animals – Radiator
Dieses Quintett als Brit-Popper abzuurteilen, ist schlichtweg falsch. Zu verzwackt gestalten sie ihre Kompositionen, zu intelligent ist die Herangehensweise an das Thema Rock. Rock mit intellektuellem Anspruch also? Vielleicht, denn je tiefer man in die Abgründe der Animals reinhorcht, desto klarer werden ihre Absichten. Ursprünglich aus einem Techno-Projekt entstanden, formten sich die Herren Gruff Rhys, How Bunford, Dafyd Leuan, Cian Ciaran und Guto Pryce zur Rockband. Die elektronisch erzeugte Geräuschkulisse erinnert gelegentlich noch an die tanzbare Vergangenheit. Das aktuelle Klangspektrum jedoch definiert sich mehr über die Helden längst vergangener Tage, vor allem David Bowie, Steely Dan, aber auch die Beach Boys werden bei den Super Furry Animals zitiert. Dann aber stehen wieder Paten aus dem amerikanischen Untergrund zur Seite, und so fühlt man sich angenehm an Mercury Rev oder die Flaming Lips erinnert. RADIATOR ist ein spannendes Album. Akustische Quergedanken von musikalischen Lebemännern – selten in diesen Tagen und gerade deshalb kaum zu entbehren.
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