Jane Getter – Jane

Technisch ausgereift und mit ordentlich komponierten Fusion-Songs im Gepäck stellt sich die New Yorker Gitarristin Jane Getter erstmalig solo vor. Ihr virtuoses Können erlernte Miss Getter unter anderem bei John Scofield und Chuck Loeb, bevor sie sich ihre Sporen bei Jack McDuff, Michael Urbaniak und Adam Holzbaum verdiente. Letzterer bediente auf Getters Solo-Erstling übrigens nicht nur die Keyboards, sondern griff auch als Produzent und Arrangeur unter die Arme. Weitere Gäste aus der NY-Szene: Bassist Victor Baily, der für Arrested Development trommelnde Juju House oder Rodney Holmes, der bei den Brecker Brothers für den Beat sorgte. Technisch brillanter Fusion-Funk im Stil der 70er ist also garantiert, wenn Jane Getter mit angezerrtem Gitarrenton durch „Deep People“ oder „Cat Walk“ pflügt. Das Problem, das viele Amis bei der Inszenierung von instrumentalem Jazz-Funk haben, tritt allerdings auch hier zutage: die fehlende Leidenschaft. Deutlich wird das zum Beispiel im Track „Beck & Forth“, einer Hommage an den großen Instrumentalisten Jeff Beck. Während der seine Gitarre gequält aufschreien oder lustvoll stöhnen lasen konnte, klingt das bei Frau Getter immer wie „Dienst nach Vorschrift“.