Cora E. – Corage
Die gute Cora war für den HipHop wie eine Jahreszeit, die es nicht gibt. Man wartet und wartet, aber sie mag sich einfach nicht einstellen. Derweil hielten Singles wie das Sozialdrama „Schlüsselkind“ den Appetit aufs Hauptgericht aufrecht. Und während Cora E. recht schmucklos in Heidelberg als Krankenschwester arbeitete, chattete Sabrina Setlur. Was insofern ungerecht ist, als die S-Klasse unter dem Label „HipHop“ operierte, obwohl es eigentlich versteckter Soul war. Cora E. dagegen pocht darauf, wirklich Geschichten zu erzählen, dem echten Leben dichter auf der Spur zu sein. Tatsächlich war das druckvolle „Schlüsselkind“ autobiographisch, doch mit Stücken wie der aktuellen Single „Zeig’s mir“ beweist die 28jährige, daß sie in Amerika ihre Lektionen gelernt hat -als sie, mit 17, bei Aufnahmen von LL Cool J zugegen war. Bewandert im Freestyle ebenso wie im Breakdance präsentiert sich eine Künstlerin, die sich um die „Credibility“ keine Gedanken zu machen braucht und genug Groove mitbringt, um allmählich den Schatten ihrer VIVA-kompatiblen Epigonen zu überstrahlen.
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