Davina – Best Of Both Worlds

Moderne, unpeinliche Soulmusik, die nicht bereits in der ersten Sekunde alle in den letzten 25 Jahren liebgewonnen musikalischen und textlichen Klischees bestätigt, ist in den 90er Jahren vollkommen in die Defensive gedrängt worden. Daß auch Davina, die neue Soul-Lady aus Detroit, die Stevie Wonder und Donny Hathaway zu ihren inspirationsquellen zählt, dieser unvermeidlichen Dynamik auf ihrem Debütalbum nicht entfliehen kann, ist nur auf den ersten Eindruck bedauerlich. Denn die Sängerinfüllt die zwischen all den unvermeidlichen Konventionen an den Massengeschmack noch verbleibenden Zwischenräume so gekonnt mit ihrer beeindruckenden Stimme aus, daß der Hörer bereits nach wenigen Minuten alles andere um sich herum vergißt. Besonders sanfte Midtempo-Songs wie „So Good“ mit spartanischen HipHop-Beats und relaxten Keyboard-Klängen, und klassische Soul-Balladen wie „After The Rain“ begeistern mit abwechslungsreichen Arrangements und Melodien, die trotz aller Eingängigkeit keine Sekunde lang klebrig und prätentiös klingen. Unterm Strich liefert Davina ein zwar wenig spektakuläres, dafür aber umso reichhaltigeres Album ab, mit dem sie sich in der aktuellen Soul-Landschaft gut behaupten wird.