Buckethead – Pieces: I Need 5 Minutes Alone

Bislang war Gitarrist Buckethead ja immer feste eingespannt in „Praxis“, die Band in progress, von Bill Laswell. Ein Unternehmen, das von P-Funk bis Metal-Rap und Dub alle erdenklichen Underground-Spielarten lauthals abschleift. Und ein Projekt, in dem Buckethead ständig seine Saiten wie Graffitis spritzen läßt. Die schrillen Farben, die gigantischen Griffbrett-Girlanden, das Wechselspiel zwischen vollfettem Ausdruck und herausgestanzter Prägnanz das alles sind auch die Tugenden, die sich auf Bucketheads Solo-Album, zu dem nur Praxis-Drummer Brain sowie Stimm-Asket Herbie eingeladen wurden, wiederfinden. Auf das herkömmliche Klangbeben hat Buckethead verzichtet. Denn so kann er sich als Grenzgänger präsentieren, der mit flotten Fingern skurrile Geschichten erzählt und dabei morbide Sound-Profile kreiert: angefangen von einer schauerlichen Version von „Stille Nacht“ über die Singer/Songwriter-Melancholie eines Nick Drake bis zum D’n’B-Brodeln. Es sind Filterungsprozesse, die Buckethead hier auf neue Wege bringt. Und die selbst noch in Ergüssen wie dem zehnminütigen „Hazelnut Cream Pie“ jene Black Moments freisetzen, von denen ein Prince immer nur geträumt hat.