Bedhead – Transaction de Novo
Bill Laswell hätte seine dunkle Freude: Mit tief schnurrenden Baß-Klängen kriecht die neue, mittlerweile dritte Bedhead-LP aus den Federn, hangelt sich schläfrig an den untersten Sprossen der Tonleiter entlang, torkelt und tapst traumverloren im Zeitlupentempo durch warme Kissen-Halden. „Exhume“ heißt treffend das erste Stück, das uns, Vertrauen erweckend, aus dem Schoß von Mutter Erde entgegenkommt und die Tugenden des Fünfers aus Dallas vor Augen führt: Die Gebrüder Kadane und ihre drei Mitstreiter suchen in stiller Zurückhaltung nach den Diamanten des Gitarren-Underground. Diese Suche bewegt sich im weiten Feld zwischen den abstrakten Phantasien von Tortoise und der konkreten Roots-Verbundenheit eines Will Oldham (Palace Brothers), ohne diesen beiden Versionen in irgendeiner Form nahetreten zu wollen. Bedhead haben ihre eigene, unverwechselbare Sprache gefunden, die das Vokabular des Spätachtziger/Frühneunziger US-Independent-Rocks zu friedlichen Klängen verfremdet. Mit dem Chicago-Veteranen Steve Albini an den Reglern weichen Bedhead an ein bis zwei Stellen zwar in Richtung Rocksong aus und wirken dabei recht unspektakulär, doch den größten Teil des Albums füllen sie mit ihren spezifischen Klangen: Sonore Gitarren und Bässe verbreiten eine Atmosphäre der „neuen Innerlichkeit“. Und entfalten dabei eine Schönheit, wie sie im Augenblick selten anzutreffen ist.
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