John Scofield – A Go Go
Und wieder einmal ein musikalisches Gipfeltreffen. Schuld daran soll – so besagt es zumindest die Legende – John Scofields Tochter sein. Bei ihr hat der Jazz-Gitarrist den heißen Fusion-Groove des US-Trios Medeski, Martin & Wood zum ersten Mal gehört. Scofield war derart fasziniert davon, daß er den Jungs mal auf den Anrufbeantworter quatschte und eine gemeinsame Session vorschlug. Im Studio Ader ehemaligen New Yorker Power Station war es dann soweit. John Scofield, der Mann, der das Laid Back an der Gitarre seit Jahren schon kultiviert hat, aber dabei nie seine Jazz-Wurzeln ignorierte, traf auf die momentanen Lieblinge der US-College-Szene. Die Drei an Orgel, Gitarre und Drums, die unlängst bei Blue Note einen lukrativen Vertrag unterzeichneten (900.000 Dollar Vorschuß gab’s schon mal für drei geplante Alben), haben inzwischen regelrechten Kultcharakter. Was an ihrer ungemein elastischen Herangehensweise an den Rhythmus liegt. Eine Tugend, die daher geradezu nach einer Zusammenarbeit mit dem taufrischen Gott an der E-Gitarre rief. A GO GO ist daher auch kein Album geworden, daß irgendwelche visionären Bäume ausreißen möchte. Hier ist ausschließlich Party angesagt – und das dank feinst ausbalancierter Coolness, herrlich trockenem Funk und einem psychedelischem Rhythm ’n‘ Blues-Feeling, bei dem die Sunny Side des Lebens mal knarzend, mal wummernd zu ihrem Recht kommt.
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