Robbie Robertson – Contact From The Underworld Of Redboy

Schon der Waschzettel der Plattenfirma läßt Schlimmes ahnen: „Klänge als fernes Echo vergangener und vage Ahnung kommender Zeiten“, ist da zu lesen. Zu deutsch: Nix genaues weiß man nicht. Dabei weiß ein Rock ’n‘ Roll-Fossil wie Robbie Robertson sehr wohl, wie’s geht. Einst klampfte er in Dylans legendärer Band, und auch als Solokünstler konnte er sich mit Songs wie „Somewhere Down The Crazy River“ einen Namen machen. Auf seinem neuesten Werk sucht er die Fusion zwischen indianischer Tradition und der Pop-Moderne, wofür er Produzentengurus und DJ-Hipster wie Nellee Hooper, Howie B. und Tim Drummond zu Hilfe holte. Trip-Hop-Beats wummern unter sphärischen Indianergesängen, abwechslungsarm blubbert ein blutleeres Ethnopop- Gebräu vor sich hin und erinnert fatal an Deep Forest. Manchmal verdoppelt sich zwar die bpm-Anzahl, nicht aber der Einfallsreichtum. Was zurückhaltend arrangiert durchaus hätte spannend werden können, wirkt hier nur verkrampft – und wird einem Songwriter wie Robbie Robertson keineswegs gerecht. Schade.