Morcheeba – Big Calm
Skye Edwards hat eine unverwechselbare Stimme, die direkt unter die Haut geht: Sie ist einfühlsam, warm und absolut Sucht erzeugend. Die gebürtige Nigerianerin wandelt nicht auf einem dichten Rhythmusteppich – nein, sie schwebt förmlich darüber. Immer ein wenig distanziert, verströmt die Dame einen elfenhaften Charme, der sich vorsichtig anschmeichelt, um sich dann unvermittelt im Langzeitgedächtnis festzusetzen. Schließlich lassen Skyes Mitstreiter, die Gebrüder Godfrey, nichts unversucht, um ihrem Sprachrohr Flügel zu verleihen. Wie schon auf dem Debütalbum WHO DO YOU TRUST? von 1996 kreieren Morcheeba mit BIG CALM ein süffisantes Potpourri aus TripHop, Breakbeat, Ethno und Soul, der weder vor arabesken Anleihen, noch vor keltischen Streichern, Scratchings, Flöten und rhythmischen Loops zurückschreckt. BIG CALM belebt die Sinne und entwirft ein farbenprächtiges Kinoprogramm im Kopf. Ob Slide-Gitarren, Fiedel, opulente Streicher-Arrangements oder Sprachsamples: Alles ist bei Morcheeba erlaubt,sofern es nur eingängig und extravagant ist. Irgendwo zwischen Ragga („Friction“), Folk („Over And Over“), Blues („Diggin‘ A Watery Grave“) oder Rap („Big Calm“) – dieses Album bedient im globalen Musiksupermarkt und propagiert grenzenlose schöpferische Freiheit. Potentielle Hitsingles inklusive: „Shoulder Holster“ oder auch „Bullet Proof“. Und diese Songs stehen solchen Ohrwürmern wie „The Music That We Hear“in nichts nach.
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