Hausmarke – Weltweit

Nach dem erfolgreichen SOLO von Thomas D ist Michael Beck alias Deejot Hausmarke das zweite Viertel der Fantastischen Vier, das auf dem bandeigenen Label Four Music einen Alleingang unternimmt. Der DJ stieß seinerzeit als letzter zu den Deutschrap-Pionieren und hat sich im Lauf der Fanta-Karriere vom Plattenkratzer zum Single-Millionär entwickelt-„Sie ist weg“, der größte Hit aus Stuttgart, ging zum Großteil auf sein Konto. Zusammen mit dem bewährten Turntable-Partner und Produzent DJ Thomilla („Der Picknicker“) fabrizierte Hausmarke im hauseigenen Benztown-Studio jetzt ein Album, das auch dann nach großer HipHop-Welt klingt, wenn nicht gerade Gäste aus der Old School wie Meile Mel und Scorpio mitmischen. Die beiden die Ex-Furious Five-Mitglieder veredeln „Weltweit“, den potentiellen Hit-Nachfolger der ersten Auskopplung „Mädchen No.i .Heimlicher Hit des Albums ist aber der lässig-folkige Remix „Nachtfieber am Lagerfeuer“. So gesehen ist Michi Beck ein absolut erstklassiges Solo-Debüt gelungen. Was WELTWEIT jedoch vom Thomas D-Erstling und von den meisten Fanta Vier-Alben negativ unterscheidet, ist der völlige Verzicht auf inhaltlichen Tiefgang. Wenn HipHop-Texte permanent das Ohr auf die Schiene der Geschichte legen, ist das ja auf Dauer auch ein bißchen zu unentspannt. Aber fast eine ganze Platte lang nur über Party, Mädels und nochmal Party zu rappen (und das noch um Längen holpriger als gewohnt), ist irgendwo schon eine Beleidigung der Intelligenz der Zuhörer. Zumal sich die wenigen Ausnahmen dann auf Peter Maffay-Niveau bewegen und sich mit ewiger Männerfreundschaft auseinandersetzen.