Craig Armstrong – The Space Between Us

Der Schotte Craig Armstrong ist einer jener Musiker, deren persönliche Prominenz sich umgekehrt proportional zu ihrer Arbeit verhalten. Wenige kennen Craig Armstrong, alle kennen seine Musik. Für Massive Attack schrieb er „Weather Storm“ und „Sly“, war Gründungsmitglied von Texas und versorgt die Zunft regelmäßig mit Orchesterarrangements-Madonna („Bedtime Stories“), U2 („Hold Me, Thrill Me…“) und Suede gehörten zu seinen Kunden. Und wer sich selten in Plattenläden verirrt, dem läuft Craig Armstrong eben im Kino über den Weg – die Filmscores von „Batman Forever“,“Golden Eye“ und „Mission Impossible“stammen von ihm. Vielleicht liegt es daran, daß THE SPACE BETWEEN US von der ersten bis zur letzten Sekunde vertraut klingt. Daß diese gravitätischen Streicher, ihre milde fließenden Melodien zur Leinwand werden. Den Raum abstecken, in dem sich ein tupfendes Piano verlaufen kann. Wo, wenn man so will, Stimmungen wie Gezeiten anheben und abebben und Beats wie das Echo femer Steinschläge hallen. Musik im Breitwandformat, gefilmte Gefühle in Technicolor. THE SPACE BETWEEN US ist ein einziges retardierendes Moment -die Ruhe vor einem Sturm, der dann doch vorbeizieht. Mit anderen Worten: intimer Kitsch. Aber Hand aufs Herz: Ist großes Kino das nicht immer?