Acetone – Acetone :: Elegisch
Es gibt Bands, die machen Musik, bevor wir Journalisten einen passenden Klischee-Ausdruck dafür gefunden haben. Acetone zum Beispiel. Das Trio aus Los Angeles spielte bereits 1993, in einer Zeit also, in der der Gransch noch so richtig voll geil in war, ey, die Musik, die später als Slo-Mo-Folk oder Slo-Core bekannt werden sollte. Jetzt, fünf Jahre und zwei Alben später, sind Richie Lee (voc, bg), Mark Lightcap (voc, g) und Steve Hadley (dr) bei „Vapor Records“ gelandet, Neil Youngs Label für hoffnungsvolle, aber wenig Platten verkaufende Nachwuchsbands. Das Produkt dieser neuen Zusammenarbeit, ACETONE, liefert lyrischen, langsamen, dekonstruierten Folk-Rock mit zerbrechlichen, hellen bis halbdunklen Figuren auf der (elektrischen) Gitarre, einen Vokalisten, der mehr haucht denn singt und einen Schlagzeuger, der die Snaredrum herzt und die HiHat streichelt wie eine Geliebte. Hier geht’s um Ruhe, Baby. Wenn etwa Gitarrist Mark Lightcap wie in „Mlght As Well“, einmal die Saiten ein Quentchen härter bearbeitet als sonst, wirkt das im ureigenen Universum von Acetone schon beinahe wie ultrabrutaler Lärm. Acetone sind wie sanfte, altersweise Velvet Underground, wie Spiritualized mit Schalldämpfer oder auch wie Radiohead in richtig gut.
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