Mimic
Doyou like scary movies? Richtige Horrorfilme, die nicht von ihrem Schrecken ablenken, indem sie Kids über Sinn und Unsinn des Genres räsonieren lassen, während ein Killer umgeht? Die einen einfach nur zu Tode ängstigen wollen und nicht ablassen, bis sie ihr Ziel erreicht haben? Guillermo Del Toros MIMIC ist der wahre Stoff: Der Mexikaner schickt seine Hauptdarsteller in die Untergrundschächte von New York, um sie mit dem Resultat ihrer eigenen Genforschungen zu konfrontieren. Drei Jahre sind vergangen, seitdem die Entomologin Dr. Susan Tyler (Mira Sorvino, angenehm tough) die Metropole von einer schrecklichen Epidemie befreite, indem sie die krankheitsübertragenden Kakerlaken mit einer eigens gezüchteten Spezies bekämpfen konnte. Anders als geplant, überleben die mit einem Selbstzerstörungsmechanismus versehenen Insekten jedoch und vermehren sich rasend. Jetzt sind sie bereit, sich zu rächen. In einer bizarren Variante der Mimikry können sie die Silhouette ihres schlimmsten Feindes, des Menschen, nachahmen, und bewegen sich so unerkannt durch den Big Apple. Del Toro ist kompromißlos bei der Umsetzung seiner beklemmenden Vision vom Kampf Mensch/Natur und läßt keinen Ausweg zu. Wenn er das Versteckspiel schließlich aufgibt, darf man sich bei einer an John Carpenters „Das Ende“ erinnernden Belagerung eines U-Bahn-Waggons auf die konsequenteste Terrorattacke seit dem Auftritt des T. Rex-Pärchens in „Vergessene Welt“ freuen. Spielberg käme jedoch im Leben nicht auf eine Szene von der bizarr-poetischen Schönheit des Augenblicks, in dem ein Mimic in einer U-Bahn-Haltestelle die Flügel ausbreitet um Mira Sorvino in die schwarze Tiefe des Untergrunds zu entführen.
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