The Move – Movements: 30th Anniversary Anthology ;

Seine größten Erfolge feierte „Traveling Willbury“ Jeff Lynne dereinst als Bandchef des vielköpfigen Electric Light Orchestras. Doch Motor des eigentlich als Hobbyprojekt konzipierten Unternehmens war Move-Häuptling Roy Wood, der den celloverhangenen ELO-Himmel 1972 jedoch frühzeitig in Richtung der Klamauktruppe Wizzard räumte. Zwei Jahre zuvor hatte Roy Wood Lynne, damals Chef der Psychedelic-Band The Idle Race, gedrängt, zu seiner erfolgreichen Combo The Move überzuwechseln. Das war der Startschuß für eine kurze gemeinsame Karriere. Mit gleich zwei Box-Sets schließen sich nun wenige Monate nach dem komplett wiederaufgelegten Idle-Race-Paket BACK TO THE STORY weitere Oeuvre-Lücken der beiden Ausnahmetalente aus dem britischen Birmingham. Im direkten Vergleich geht die quadratische 3-CD-Box MOVEMENTS – 30TH ANNIVERSARY ANTHOLOGY, 5 Sterne, als absoluter Gewinner hervor. Neben den drei ersten Studioalben finden sich darauf auch alle verfügbaren Stereo-Single-Mixe(u.a.“Here We Go Round The Lemon Tree“), rare B-Seiten (z.B.: „Something“ in englischer und italienischer Version), Archiv-Pretiosen (der Song „Cherry Blossom Clinic“ wurde als Single abgelehnt, weil er von den Insassen einer Irrenanstalt erzählt) sowie die lange verschollene Live-E.P. „Something Else“ samt diverser Outtakes. Das Set featured insgesamt 44 essentielle Tracks der bis zur Auflösung 1972 stilistisch stets vielseitigen Formation. Einziges Manko: das letzte Album MESSAGE FROM THE COUNTRY fehlt aus vertragsrechtlichen Gründen. Weniger detailfreudig gestaltet sich hingegen die musikalische Fortsetzung. Das 2-CD-Set LIGHT YEARS (Epic 489039-2), 3 Sterne, des Electric Light Orchestras, das 38 Songs aus 13 Alben enthält, kommt – abgesehen von den seltenen Single-Edits – ohne Bonustracks aus. Die Doppel-CD orientiert sich zudem eher an den späten Charterfolgen (u.a. „Don’t Bring Me Down“, „Hold On Tight“, „Rock ’n‘ Roll Is King“) von ELO. Das noch stark von Roy Wood geprägte Classic-Meets-Rock-Konzept („10538 Overture“, „Roll Over Beethoven“,“Do Ya“), wie auch die Phase des US-Durchbruchs mit Philly-Soul-Glasur(„Evil Woman“, „Livin‘ Thing“, „Showdown“) werden nur oberflächlich gestreift. Auch die in zahlreichen frühen bis mittleren Longplay-Tracks anklingende Beatles-Affinität Jeff Lynnes, wird auf LIGHT YEARS mit nur wenigen Song-Beispielen (u.a. „The Diary Of Horace Wimp“, „Wild West Hero“) belegt.