Chuck Berry :: Chuck Berry/More Chuck Berry
Wenn heutzutage in der Rock-Musik unter den Deckmäntelchen von Retro-, Brit- und anderem Pop gecovert, geklaut und kopiert wird, daß die Schwarte kracht, fragt man sich, womit sich wohl ehedem diejenigen behalfen, die seit Olims Zeiten als Quell für Duplikate herhalten müssen. Wie etwa Chuck Berry. Die zwei Original-Alben (hier auf einer CD) von 1958 und 1960 sind historische Dokumente von Berrys Inspirationssuche in den Gefilden von Country- und Blues sowie seinen einzigartigen Talenten als Songschreiber und Gitarrist. Die typischen Berry-Songs waren Chicago-Blues, in doppeltem Tempo gespielt, oder von einer ruppigen E-Gitarre verfremdeter Country-Stoff. Die beiden einst bei Chess erschienenen Alben strotzen vor frühen Hit-Klassikern (deren Vorbild der Countrysong „Ida Red“ war) sowie einer Unmenge von Gassenhauern, ohne die das Mittsechziger-Programm der Britischen Invasionsfront nicht denkbar gewesen wäre („Come On“, „Carol“,“Too Much Monkey Business“, „Little Queenie“). Nicht nur, daß Berry die Beatmusik mit Uedmaterial satt versorgte, prägten und beflügelten seine witzigen Texte, die unverkennbaren Riffs und der originelle Gitarren-Stil ganze Generationen waschechter Rocker. Stones-Musik als das Synonym für handfesten Rhythm ’n‘ Blues gäb’s ohne Chucks „Around And Around“ nicht. Der Konsum dieser beiden Berry-Alben ist somit nichts anderes als die Reise zum Mittelpunkt des Rock V Roll.
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