Jim White – Wrong Eyed Jesus
Na ja, die „lang erwartete Alternative zum Alternative-Country“, wie die Plattenfirma vollmundig lobpreist, ist WRONG-EYED JESUS nicht unbedingt geworden. Vielmehr versucht hier Jemand schwebend-Jazzige Ciant Sand-Lässigkeit (ohne das richtige Songmaterial dafür zu haben) mit den Ansprüchen der 90er Jahre zu vereinbaren (ohne richtig zu wissen, was die 90er Jahre eigentlich erfordern). Jim White ist einer, der seine Stimme schon mal durch ein Effektgerät jagt und an sich schon irgendwie ein heutiges Bewußtsein ausstrahlt. Daß seine Begleitmusiker Pedal Steel Gitarre, Banjo, Harfe und Akkordeon einsetzen (und auch das erstaunlich heutig und ganz Schmalzcountry-konträr), macht aus WRONG-EYED JESUS nicht gleich die Geburt eines neuen Musikstils. Vielmehr werden demnächst (wie das im Gefolge von Alanis „starke Frau“ Morissette auch geschehen ist) bei vielen anderen Labels viele andere Jim Whites viele andere Platten veröffentlichen, die auch irgendwie eine „lang erwartete Alternative zum Alternative-Country“ sein wollen.
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