Strangelove – Strangelove
Mit dem Ausspruch „Sie inspirierten uns enorm“ lobt Labelkollege und Radiohead Ed O’Brien die Band aus Bristol in den Adelsstand des momentanen Britpop-Kosmos. Und tatsächlich klingen Radiohead verdächtig nach Strangelove, oder auch umgekehrt: Hymnische Melodien, introspektive Texte mit leichtem Depri-Touch und üppige Arrangements spiegeln jedenfalls die tendenziell düstere Seite des Brit-Booms wider. Im direkten Vergleich fallt jedoch auf, daß STRANGELOVE bei weitem optimistischer und unkomplizierter klingt als das jüngste Radiohead-Werk OK COMPUTER ein Attribut, das allerdings auf 99 Prozent aller CD-Neuveröffentlichungen zutrifft. Das Sextett um Frontmann Patrick Duff geht wesentlich straighter zu Werke, auch gitarrenlastige Uptempo-Nummern gehören zum Repertoire. Dennoch entfaltet sich das, was man wohl am ehesten mit „Magie“ umschreiben kann, und was englische Popkunst der besseren Sorte von jeher auszeichnet. Damit keine Mißverständnisse auftauchen: STRANGELOVE ist beileibe kein Jahrhundertwerk, aber ein solides, inspiriertes und hörenswertes Album.
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