The Sundays – Static & Silence
Sie zählen zu den letzten Überlebenden der ersten britischen Indie-Invasion. Und das auch nur, weil sie sich in den goern extrem rar machten. Für ihr drittes Album STATIC & SILENCE benötigte das Ehepaar Harriet Wheeler und David Gavurin denn auch geschlagene fünf Jahre – eine künstlerische Pause zum Aufziehen von Kindern und Überbrücken des Alternative-Booms. Schließlich erschien ihr ’92er Album BLIND zur Blütezeit des Grunge und erlebte einen derben Einbruch. Das überfällige Comeback knüpft nun an den vertrauten Sound der Vorgänger an, bemüht sich aber auch, neue Akzente in das romantische Spektrum des Quartetts zu bringen. Das traumhafte Schwelgen in beschwingten Hooks und lockeren Harmonien wird immer wieder aufgerissen von Bläsern, Streichern, Flöten und Slide-Gitarren. Um der tristen Gegenwart zu entkommen, schaffen The Sundays kurzerhand das Paradies auf Erden: Einen Mikrokosmos des geflügelten Wohlklangs und der Liebe – ohne geistige oder staatliche Zwänge, dafür mit Schmetterlingen, güldenen Auen und zwitschernden Vögeln. Musikalisch agieren Harriet und David in der Schnittmenge zwischen Cocteau Twins, Throwing Muses, Smiths und Darling Buds. Von Computern und High-Tech halten sie wenig, ihr „Ding“ ist handgemachte, zeitlose Popmusik. Und die ist nicht nur stilvoll verpackt, sondern auch aufwendig und vor allem teuer produziert. Qualität hat ihren Namen – The Sundays sind wieder da.
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