Mystikal – Unpredictable
Wer sich eine Vorstellung davon machen kann, wie es klingt, wenn Ol‘ Dirty Bastard mit Busta Rhymes eine Speed-geschwängerte Jam-Session zur Musik von Bone Thugs n’Harmony abfeiert, der kommt den aggressiv-emotionalen Rap-Tiraden von Mystikal schon ziemlich nahe. Obwohl er seine Wurzeln weder in den HipHop-Regionen in Ost noch West, sondern vielmehr im tiefen amerikanischen Süden, in New Orleans hat, scheint der 26jährige Newcomer das Leben nicht gerade leicht zu nehmen. Salvenartig und mit überschlagender Stimme schreit er Rachepläne für seine ermordete Schwester in die Welt („Murder 2“) und outet sich als Ghetto-Soldier („Born 2 Be A Soldler“), wozu er sich lautmalerisch sämtlicher Waffen bedient, die die Arsenale der amerikanischen Armee so zu bieten haben. Es ist zu vermuten, daß man ihn während seiner Dienstzeit dort mit Amphetaminen zur Kampfmaschine gespritzt hat, so beängstigend klingen die emotionalen Ausbrüche, so überwältigend der Flow und seine Skillz. Trotz der thematisch berechtigten Härten wagt sich Mystikal auch in Funk-Gefilde, bedient sich bei George Clinton („Unpredictable“) und zaubert mit jazzigen Klängen sogar das Flair seiner Heimatstadt aus den Boxen. Wenn er so weitermacht, wird er ein Star. Die Frage ist nur, ob seine Stimmbänder die Aufnahme zu seinem Nachfolgealbum noch überleben.
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