DJ Krush & Toshinori Kondo – Ki-Oku

Daß der wortlose, abstrakte HipHop eines DJ Krush (bisher vorwiegend auf dem Mo‘ Wax Label ausgestellt) weiteren Dimensionen grundsätzlich offen gegenübersteht, war nie eine Frage. Dieses Album mit dem japanischen Trompeter Toshinori Kondo, der schon mit Sakamoto, Bill Laswell, John Zorn, Herbie Hancock und anderen zusammenarbeitete, geht einen schönen Schritt in musikalisches Grenzland. Ein Generationenvertrag auf Beats-Brass-Basis: Doch wer hier wem die Zukunft bezahlt, respektive musikalische Perspektiven öffnet, sei dahingestellt. In der Welt des Pop muß schließlich möglich sein, was im sozialen Hlck-Hack des Dienstleistungskapitalismus nicht geht. Krushs Schneckentempo-Beats und TripHop-Soundtupfer treffen auf den reichlich erzählenden Duktus Kondos – das sind nicht nur zwei Generationen, das geht erheblich in die Kontraste und klingt trotzdem wie aus einem Guß. Die 13 Tracks entwerfen ein fast zeitloses Tiefenpanorama: Hören wir doch mal mit Krush und Kondo, wie Musik von unten nach oben klingt. Wie mäandernde Bläser sich ganz alleine durch Rhythmus-Schleifen winden. Und schließlich ganz oben ankommen, wo die Luft verdammt dünn und weich ist.