Diverse – Fidel Bastro Zehn
Warum werden eigentlich Kleinstlabels gegründet? Zum Beispiel, weil Fans daran verzweifeln, daß sich für ihre Lieblingsplatten und -bands kein anderes Label finden läßt, das sich ihrer annimmt. So etwa erging es der Band Bastro Ende der 80er Jahre. Aber just als sich in Hamburg jemand zum Labelstart entschlossen hatte und die Platten der amerikanischen Postrock-Legende veröffentlichen wollte, löste sie sich auf. Der Labelname Fidel Bastro indes ist geblieben. Immerhin kam es dann 1993 zur Veröffentlichung der ersten Platte von Bastro, der Nachfolgeformation der legendären Gastr Del Sol (Jim O’Rourke, David Grubbs). Seither spielt sich das Label-Leben – mit einigen Ausnahmen – bevorzugt im hanseatischen Raum ab. Bands wie die Hrubesch Youth, Viva Marial, unHOLD oder zuletzt Stau und Halb – und natürlich die famosen Steiner-sprechen für eine kompromißlose Veröffentlichungspolitik, die sich ähnlich wie beim Skingraft-Label noch als echte Alternative zum „Mainstream der Minderheiten“versteht und keine Angst vor entsetzten Hörern hat. Anläßlich seiner zehnten Veröffentlichung hat Fidel Bastro neben den eigenen Acts noch befreundete und assoziierte Bands wie Dackelblut, Superpunk, Sport oder Ostzonensuppenwürfelmachenkrebs zu einer 80minütigen Reise durch die Welt des Labels eingeladen. Eine Reise zwischen „Lebenshysterie“ (Klausner Klang Kommando) und „Leben als Unfall in D.“ (Knochen=Girl).
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