Ken Butler – Voices of Anxious Objects

Wenn sich berühmte Gitarreros vor der hauseigenen Musikinstrumenten-Sammlung ablichten lassen, dann ist das meistens nur ein angeberischer Aufmarsch von Les Pauls und Telecasters. Beim New Yorker Ken Butler sieht das schon etwas anders aus. Der bastelt nämlich aus allem, was die Industriegesellschaft an Errungenschaften hervorbringt, ein Saiten-Instrument. So ist die Instrumentensammlung im Hause Butler ein skurriles Panoptikum: Maschinenpistolen, Hockey- und Tennisschläger, Violin-Koffer, Äxte und Schneeschnippen, alles in Heimarbeit schrägbesaitet. Kein Wunder, daß Butler daher auch der einzige Musiker ist, der virtuos diese hybriden Unikate zu spielen versteht – wie er jetzt auf seinem Werkstatt-Bericht VOICES OF ANXIOUS OBJECTS zeigt. Mit Sidemen aus der Downtown-Szene wie Matt Darriau wandelt der Da Vinci der Musik mal zwischen Orient und Okzident und stellt nordafrikanische Tänze auf die Belastungsprobe. Oder er schwelgt nur in meist am Rande des Dada-Wahnsinns wandelnden Klängen. Absolut hitverdächtig: „Par Twelve“, in dem Butler sich mit einem zur Sitar umgebauten Golfschläger bizarr auf die Socken nach Indien macht.