Hana-Bi

In Japan ist Takeshi Kitano seit mehr als 20 Jahren ein Superstar. Unter seinem Künstlernamen Beat Takeshi ist er ein gefragter Komödiant und moderiert mehrere TV-Sendungen. In seiner knapp bemessenen Freizeit dreht Kitano Filme – und was für welche! Seine harten Copstreifen „Violent Cop“,“Boiling Point“ und „Sonatine“ genießen Kultstatus, Takeshis siebte Regiearbeit gewann nun den Goldenen Löwen beim Filmfest von Venedig. Man kann nur ahnen, was die Augen von Inspektor Nishi (Kitano wie immer selbst in der Hauptrolle) in Jahren harter Polizeiarbeit an vorderster Front alles gesehen haben, doch nach einer Reihe von Schicksalsschlägen – sein Partner wird zum Krüppel geschossen, weitere Kollegen sterben, seine Frau erfährt von einer tödlichen Krankheit – nimmt er seinen Abschied. Er raubt eine Bank aus und nimmt seine Frau auf eine letzte Reise durch Japan, wobei er offenstehende Rechnungen mit der Yakuza begleicht. Takeshi ist nicht an einer chronologischen Erzählweise interessiert. Dennoch fesselt dieser Film, in dem extreme Gewaltexplosionen von Szenen von meditativer Ruhe konterkariert werden, vom ersten Moment. Ein Eastwood wirkt geschwätzig gegen diesen Fiebertraum – ein einzigartiges Filmerlebnis.