Lebe Lieber Ungewöhnlich – A Life Less Ordinary
Ungewöhnlich ist der erste Film von Danny Boyle nach seinem Geniestreich „Trainspotting“ ohne Zweifel. Leider ist er aber nicht übermäßig gut: Was als Update einer klassischen Screwball Comedy gedacht ist, entpuppt sich als großes Durcheinander, dem es egal zu sein scheint, was es dem Zuschauer zeigt, solange es hip wirkt und die Laufzeit auf Spielfilmlänge streckt. Da ist der schottische Raumpfleger Robert (Ewan McCregor), der rebelliert, als seine Stelle wegrationalisiert wird. Da ist die gelangweilte Millionärstochter Celine (Cameron Diaz), die gerne Wilhelm Tell mit ihren Liebhabern spielt und die Gelegenheit beim Schopf ergreift, sich entführen zu lassen. Den Rest des Films verbringen sie damit, sich gegenseitig anzugiften. Jeder weiß, daß die beiden am Schluß zusammenfinden werden, aber niemandem ist so recht bewußt, warum. Der Regisseur bemüht zwei Engel, die die himmlische Order haben, Celine und Robert zu verkuppeln, sich dabei aber denkbar dämlich anstellen und noch mehr nerven als seine
verblüffend charmelosen Stars. Daß Boyle dabei recht geschickt mit tradierten Geschlechterrollen bricht, fällt in einem Film, der sein Publikum mit großer Tanznummer, grotesker Gewalt, Plastellinmännchen-Animation und jedem denkbaren schrägen Kamerawinkel traktiert, nicht weiter ins Gewicht. Vielleicht lebt man doch besser gewöhnlich?
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