Diverse – Great Jewish Music: Serge Gainsbourg
Er war der Punk unter den die existenzialistischen Liedermachern in Frankreich. Und das nicht erst seit seinem lasziven „Je t’aime… moi non plus“, dem Duett mit Jane Birkin im Jahr 1969. Serge Gainsbourg (bürgerlich: Lucien Ginzburg) war ein musikalischer Bastard, der mit Rock ’n‘ Roll und Reggae heftig kokettierte und dennoch für die Greco und die Faithfull verfallsfreie Melodien schrieb, ohne seine literarische und damit provozierende Ahnenlinie zu Baudelaire und Hugo zu verleugnen. Alles Gründe für den Tausendsassa John Zorn, der inzwischen sein Herz auch an Frankreich verloren zu haben scheint, Freunde wie Mike Patton (Faith No More),den ehemaligen MC 5-Gitarristen Wayne Kramer, Fred Frith und Medeski, Martin & Wood zu einer schillernden Hit-Hommage an Serge Gainsbourg zu laden. Auch wenn dieses Gipfeltreffen der vorrangig amerikanischen Underground-Stars innerhalb der großartigen Reihe GREAT JEWISH MUSIC produziert wurde, bleiben die Interpreten im irdischen Kirmes-Zelt, das Serge Gainsbourg hinterlassen hat: mal vom tiefschwarzen Balladen-Tuch umhüllt, mal sich exhibitionistisch im gewagten Freestyle-Leibchen zeigend. Ein gespenstisch schönes Album, für das alle Beteiligten hörbar gerne noch einmal ihre alten Französisch-Lehrbücher entstaubt haben.
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