Diverse – Dead&Gone #1 Trauermärsche: Funeral Marches; Diverse – Dead & Gone #2 Totenlieder: Songs Of Death
Die Bremer Stadtmusikanten hatten nicht unrecht „Lasset uns gehen! Etwas Besseres als den Tod können wir überall finden“, sagten sie sich und zogen los. Da muß man den Münchner Spezialisten von Trikont anerkennend auf den Sargdeckel klopfen, daß sie sich an ein unbequemes Sujet wie das Sterben heranwagen. Und doch:“Trauermärsche gehören den Lebenden“, hält uns der Wiener Fritz Ostermayer entgegen, „die Toten wollen sowieso nur ihre ewige Ruhe“. So hat Ostermayer wachen, liebevollen Blicks für alle Lebendigen zwei höchst unterschiedliche Abhandlungen zum Thema Tod zusammengestellt. DEAD & GONE # 1 ist ein multinationales Trauerspiel. Die serbische Blaskapelle jammert hier so prächtig wie die mexikanische, mehr wie Punk klingen die Trommelwirbel der Vietnamesen, europäisch steif dagegen Chopins Marche Funebre, Op. 35, geradezu ein „Todes-Smash-Hit“. DEAD & GONE # 2 dagegen stellt besorgte Blues-Barden wie die Beasts Of Bourbon oder Gary Floyd neben Klageweiber vom Format einer Nico oder Lydia Lunch. Dazu:Todeskitsch, Wiener Blut und Grabesgesänge aus Albanien, Südafrika und einigen Ländern mehr. Was soll der geneigte Hörer ohne Todessehnsucht jetzt davon halten? Meckern? Was der Tod in der Pop-Musik sucht? DEAD & GONE ist gar nicht soviel mehr als die Fortsetzung von Nick Cave oder den Tindersticks mit anderen Mitteln. Wer sich unbehaglich fühlt, darf das ruhig tun. Den Tod fürchten muß allerdings niemand. Es hat ja noch keiner erlebt, daß er gestorben ist.
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