Boy Wonder – Wonder-Wear
Mit den Drop Nineteens veröffentlichte Paula Kelly einige der besten Alben der frühen 90er. Damals hießen die Schlagwörter noch Grunge und Gitarrenrock. Und mit ihrem neuen Quartett macht die Schönheit aus Boston genau das, was man von ihr erwartet: grandiosen Pop mit wuchtigen Rhythmen, hymnischen Melodien und zuckersüßen Ohrwürmern. Immer an der Grenze zum Kitsch, singsangt sie sich mit kindlicher Mädchenstimme durch ungeschliffenen Pop-Juwelen, die irgendwo zwischen Easybeats, Belly, Transvision Vamp und Weezer pendeln. Dabei ist nicht Punk das Mittel zum Zweck, sondern ein erlesener Sound in bester Phil Spector- und Brian Wilson-Manier. Produziert wurde das Album von Tim O’Heir (Sebadoh, Folk Implosion) im renommierten Fort Apache Studio. Boy Wonder scheinen die amerikanische Subkultur aufzusaugen, als wäre es braune Blubberbrause – das schnelle Glück durch den Konsum von Luxusartikeln und modischen Accessoires. Eine ebenso süße wie trügerische Illusion, die die Vier in ihren Songs verarbeiten.
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