M – New York + London + Paris + Munich; M – The Official Secrets Act
Auf dem Höhepunkt der New Wave tönte es 1979 eine ganze Saison lang täglich aus allen Ecken: „New York, London, Paris, Munich – Everybody’s Talking About Pop Muzik“. Verantwortlich für diesen, mit knalligen Beats unterlegten Gassenhauer war der Brite Robin Scott. Was damals nur wenige wußten: Der mit pluckernder Rhythmusbox und patzigen Synthieklonks fabrizierte, europaweite Nr. i-Song, war eine Hommage an den Erfinder des Munich Sounds – Giorgio Moroder. Mit „M Factor“,“Cowboys And Indians“, „Moderne Man“ und „Satisfy Your Lust“gelangen Scott zwar passable Single-Nachfolger, auf denen er es sich sogar verkniff, dem Erfolgsrezept nachzueifern, doch der große Wurf war nicht mehr dabei. Als eine Sammlung der bekannten 45er plus uninspiriert klingendem Füllmaterial entpuppt sich der Debüt-Longplayer NEW YORK + LONDON + PARIS + MUNICH (015016) 3 Sterne. Die stattliche Anzahl von 13 Bonus-Tracks mit einigen interessanten Remixen rechtfertigt die erstmalige Veröffentlichung als Silberling dennoch. Ebenfalls um sechs zusätzliche Songs wurde das gänzlich anderstönende THE OFFICIAL SECRETS ACT (015023), 4 Sterne, erweitert. Die humorvoll durchdachte Story um Geheimdienste und Agenten wirkt heute – als frühes Konzeptwerk der Syrrthie-Pop-Generation -sehr reizvoll. Das Album aus dem Jahr 1980 nimmt diverse Soundideen der Talking Heads und der Pet Shop Boys vorweg. Und noch eine Vorwegnahme: vom Titel des perkussiven „Mayday“ hat sich möglicherweise Dr. Motte für den Mega-Kult-Rave gleichen Namens inspirieren lassen.
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