Hundsbuam – Hui

Böse Zungen behaupten, die Brauchtumspflege heiße bloß so, weil die Pflege üblicherweise das letzte Stadium vor dem Ableben darstellt. Ouietschlebendig kommt der vermeintliche Pflegefall Volksmusikauf der neuen Platte der Hundsbuam daher. HUI heißt das Produkt emphatisch, und, Sakrament noamoi, da kracht’s und scheppert’s, wenn die Hundsbuam aufspuin. Rockgitarre und harter Beat sind quasi die Butterauf der Breze, die nach wie vor Volksmusik heißt. An der Basis der Volksmusik wird aber nicht gerüttelt. So wird in den Nummern dick aufgetragen und derbleckt, wenn es sogar auf dem Nockherberg auch schon frecheres zu hören gab. Hmpfta, hmpfta Blasmusik, linksrum, rechtsrum und eine überraschende Wendung-. Damit kommen auch die Lyrics aus,die „internäschanäl wia die Buam“ zusätzlich in englisch nachzulesen sind. Weltmusikalisch wird HUI dadurch noch lange nicht, wie der Waschzettel weißmachen will. Der Biergarten bleibt im Dorf, das Quintett betreibt lieber deftige Nabelschau, als sich von der sich draußen fragmentierenden Welt beeindrucken zu lassen. So gelingt nebenher eine Beschreibung des bayerischen Gemüts zwischen Konservatismus und Anarchie, die man auch bodenständig nennen kann. Ob das ein Kompliment ist, darf das Verfassungsgericht beim nächsten Biergartenurteil klären.