Diverse – The Spirit Of Vampyros Lesbos
Der VAMPYROS LESBOS-Soundtrack zu den Jess-Franco-Kultfilmen gehörte zu den besseren Ausgrabungen der „Easy Listening“-Ära – das wissen wir heute, da die weiche Welle ihren Klimax überschritten hat. Da kommt THE SPIRIT OF VAMPYROS LESBOS als aktuelles Statement zur Lounge-Mania und all ihren sexy Verschrobenheiten gerade recht. Die angefunkten Acid-Jazz-Nummern im feschen Hammond-Bläser-Sound von Manfred Hübner und Siegfried Schwab dienten den Interpreten allerdings nur als Anstoß: Die 13 Tracks sind keine schicken Remixe für die nächste Motto-Party-Serie unter der Obhut eines finanzkräftigen Rauchwarenkonzerns. Mehr eine Platte als musikalisches Brainstorming auf state-of-the-art-Niveau. Dabei treten ganz unterschiedliche Ergebnisse zutage: Prachtvolle, bizarre Electronica-Entwürfe mit Killer-Rhythmen von Rockers HiFi und Dr. Rockit (beide bearbeiteten „The Lions And The Cucumber“ in Freestyle-Manier), Drum ’n‘ Bass im Kirmesraupen-Outfit mit Sitar (Dr. Israel) und kinoreife Stimmungen (DJ Wally). Schwächer fallen die Stücke aus, die auf Beat-Schau gehen und die Nabelschnur zum Original verlieren (DJ Hell). Und von Alec Empire („The Six Wisdoms Of Aspasia“) hätten wir uns doch die volle Punk-Packung statt drögen Jazz-Gedaddels gewünscht.
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