Jacky Terrasson & Cassandra Wilson
Standard-Jazz in Reinkultur. Was Cassandra Wilson und Jacky Terrasson da machen, ist so transparent und sensibel, daß selbst die letzte Mücke in der Wohnung sich bemüht, etwas leiser zu fliegen. Zusammen mit Lonnie Plaxico (Bass) und Mino Cinelu (Percussion) sind elf Arrangements entstanden, die Zeit zum Hören und auch mal einen Piano-Ton zufrieden mit sich allein im Raum stehen lassen. Bis Cassandra Wilson ihn behutsam mit ihrer Stimme aufnimmt und wie auf einem Samtkissen zum nächsten Akkord trägt. Die Minimal-Instrumentierung ist genau die, die den fegenden Kellner in irgendeinem New Yorker Club den Feierabend-Schwung aus dem Besen nimmt, bis er auf den Stiel gestützt einfach auf der Tanzfläche stehenbleibt und sich die Noten um die Ohren perlen läßt. Wo sollte er auch sonst hingehen, wenn Cassandra Wilson mit warm-vibrierender Stimme einen „Tea For Two anbietet und Jacky Terrassons Finger auf dem Piano mal Ameisenstraße, mal Tautropfen sind? Die Selbstversunkenheit beim RENDEZVOUS dieser vier Musiker entfaltet eine Magie, der man sich nur durch den Flug in ein anderes Sonnensystem entziehen könnte. Aber wozu?
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