The Geraldine Fibbers – Butch
Schrill, schräg und schaurig schön tanzt das kalifornische Quartett auf den verschiedensten Hochzeiten, zwischen Trash, Pop, Folk und Untergrund. Geraldine dreht schwungvolle Pirouetten mit teils kratzigen, teils einlullenden Violinenpassagen, die sich gekonnt über eine unauffällige aber sachdienliche Rhytmussection abrollen und zumeist von gitarristischen Ausfallschritten gefolgt sind. Abgefangen wird die spektakuläre Tanzakrobatik von Carla Bozulich’s Organ, womit wir auch schon bei der strahlenden Supernova am fibberschen Sound-Firmament wären. Carla bestimmt das Tempo, kontrolliert die Heftigkeit der Geschehnisse und läßt alle Fäden bei sich zusammenlaufen. Und so verwundert es auch nicht, daß trotz aller Progressivität, ein gehöriger Schuß Melodie und Harmonie natürlich genauso wenig fehlen dürfen, wie die obligatorischen Texte über Liebe, Leben, Tod, Hoffnung und Abhängigkeiten aller Art. Doch neben ihrer punkigen Pop-Variante, bei der sich doch das eine oder andere Mal Vergleiche mit Boss Hog aufdrängen, beherrschen The Geraldine Fibbers auch die traditionelle Art der amerikanischen Volksmusik. In den beiden Country-Landlern „Folks Like Me“ und „Pet Angel“ läuft die augenzwinkernde Geraldine zu humoristischer Bestform auf. Nach dem Debütalbum LOST SOMEWHERE BETWEEN THE EARTH AND MY HOME ist die Truppe aus LA. also alles in allem ein würdiger Nachfolger geglückt, mit dem sie nun hoffentlich mehr Aufmerksamkeit erregen wird.
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