Bill Evans – Starfish & The Moon
Im Vergleich zu seinem ’96er Album ESCAPE erstaunt das neue Lebenszeichen des Saxophonisten mit entspannten Jazz-Songs und einem so amerikanischen Folk-Flair, wie das sonst nur PatMetheny auf die Reihe bringt.
Mit Hammond-Orgel, Mandolinen und zwei Chor-Stimmen malt Bill Evans weite Prärie-Stimmungen und stellt sich damit eher in die Nähe von Südstaaten-Songwritern als von seriösen Jazzern. Obwohl ihm sein letztes Werk viel Beachtung einbrachte, hat Evans nun wieder bei Punkt Null begonnen: Er trieb sich längere Zeit in der amerikanischen Pampa zum Fischen herum und stellte dann für die Aufnahmen eine fast völlig neueTruppe zusammen (u.a. aus den Bands von StingJoeZawinul und den Brecker Brothers). Er und seine Mannschaft lassen zudem alle elektrischen Instrumente fast vollständig im Schrank und stützen damit den friedvollen und melodischen Eindruck des Albums. Auf akustischen Gitarren und den weiten Melodiebögen der Slide-Melodien surft Bill Evans mit seinem Sopran-Sax elegant in den Opener“Something In The Rose“ hinein. Doch er beherrscht auch den verrucht-lasziven Tenor-Tonfall: bei den funky tänzelnden Beats in „Whiskey Talk“ oder in der elegischen Bossa-Nova-Ballade „The Last Goodbye“.
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