Pinetop Seven – Pinetop Seven

Der andere große Wurf aus dem windigen Moloch Chicago: Es gibt eine Welt neben den Post-Rock-Architekten Marke Tortoise. Und diese Welt ist bevölkert von schmierigen Spielern in dreckigen Saloons, von Marshalls, die aus allen Rohren feuern, von Western-Regisseur Sam Peckinpahs liebsten Gesellen. Pinetop Seven spielen den Breitwand-Soundtrack zu diesen Traumfabrik-Bildern. Keine Mißverständnisse bitte, dieses Debüt ist keine Country-Platte. Aber der weitestmögliche Ausflug aus der Rock-City Chicago: Mit Banjo, Slide Gitarre. Klarinette und einer echten Brummel-Orgel loten Pinetop Seven die gute alte Rootsmusik auf ihre Bruchstellen aus. Was den Pinetop-Sound ausmacht, sind die Stolperstellen, die die satte Folk-Pracht immer wieder in einen anderen Film befördern: Filmdialog-Samples, mäandernde Bläsersätze, ein hinterherhinkendes Piano, heulende E-Gitarren am Horizont. Der Instrumental-Opener „Tearing It Down At Dawn“ klingt wie eine Beerdigungskapelle aus dem tiefen Süden nach entschieden zuviel Drogen, „Money From Home“ wie eine Landpartie mit der Nitty Gritty Dirt Band. Große Songwriterkunst out on the roads, Modell Chicago.