Und jetzt: Die Singles
Anywhen haben in ihrem Archiv aufgeräumt: „Blank“ (Clearspot/EfA 05443-2) wartet mit zwei Dance-Remixes des Pop-Ohrwurms auf. Des weiteren: eine herrlich schrullige Zeitlupen-Ballade („Toy“) und eine Gitarren-krachige Version des Cardigan-Songs „Losers“. Bitte mehr davon! 4
Zeitgemäßes Gewand – trotzdem wiedererkannt. Auf „Daifc Sky“ (Movement/ SPV), der ersten Single seines für Anfang 1998 angekündigten neuen Albums, läßt Jimmy Somerviue seinen Falsettgesang über atmosphärischen Klangteppichen und Beats zwischen Pop, House und Dancefloor schweben. Schmankerl: Der Bounstrack „Blame“ ertönt, ganz ungewohnt, in tiefer Tonlage. 3
Goldie beendet die Wartezeit auf sein neues Album „Saturnz Return“, das nun doch erst Anfang ’98 erscheint, mit der Single „Digital“ (Metalheadz/ Motor Music). Das Stück, entstanden in Zusammenarbeit mit KRS One, kursiert bereits seit zehn Monaten als illegales Whitelabel. Und das zu Recht, denn niemand vereint auf solch unnachahmliche Weise die harten Breakbeats der englischen mit den fordernden Raps der New Yorker Schule. Besondere Leckerbissen: die Remixes von Armand van Helden, Large Professor und Boymerang. 5
Wenn der Popmusikant deutscher Zunge ins Politisieren kommt, dann steht allzu oft ein Ausflug ins tiefe Tal der Platitüden an. Nicht mit der Anarchist Academy. Jetzt haben sich die Agit-Rapper eines Klassikers des deutschen Protestliedgutes, Degenhardts „Spiel nicht mit den Schmuddelkindern“, angenommen, und ihn einer 9oer-Jahre-Neubearbeitung unterzogen. AA haben ein waches Auge auf die Mechanismen der Gesellschaft und die Gabe, ihre Beobachtungen gewitzt zu formulieren ohne dabei Witz mit Spaß zu verwechseln. Wie gesagt: keine Platitüden.4
„Schuldigung“ ist die neue Single der Aeronauten. Und darüber hinaus eine Art Mini Best Of-Platte, mit ihren Bonustracks, fünf Klassikern aus vier Jahren Aeronauten eine feine Gelegenheit, mal in das Opus der Country-Ska-Folk-Soul-Rock-Pop schrammelnden Schweizer reinzuschmecken. Und wen Songs wie der resigniert-melancholische Titeltrack, das zum Hinlegen komische und doch so begreifbare Lamento „Freundin“ oder „Schnee“ mit seiner seltsam unheimlichen Atmosphäre – nicht hinreißen… tja, der hat’s nicht verdient, hingerissen zu sein. 5
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