Nusrat Fateh Ali Khan – Star Rise
Mit 48 Jahren starb Pakistans Pavarotti am 16. August in London an Herzversagen. Derweil war die Produktion für das Remix-Album STAR RISE schon in vollem Gange. Namhafte DJs aus Asien und Britannien verpaßten den extatischen Meditationen des Ouawwali-Meisters ein zeitgemäßes Drum’n’Bass-Outfit. Hat das Swing? Ist dasfunky? Eher weniger. Wer tanzen will, sollte die Bearbeitungen von Balty Sagoo auf MAGIC TOUCH (1991) suchen. Dieser geniale Produzent indischer Abstammung ist auf STAR RISE leider nicht dabei. Dafür sind so angesagte und zugleich schon wieder überbewertete Mix-Meister wie Talvin Singh mit von der Partie. Aber was hat es mit dem Kult um Nusrat Fateh Ali Khan überhaupt auf sich? Vor Jahren weckte ein Massive Attack-Mix seines Hits „Mustt Mustt“ das Interesse für den Sänger, der, 1985 von Peter Gabriel entdeckt, in der Folge auch durch seine Soundtrack-Beiträge zu „Die letzte Versuchung Christi“, „Natural Born Killers“ und „Dead Man Walking“ von sich Reden machte. Der sympathische Dicke mit der hohen Stirn stammte aus einer alten pakistanischen Musikerfamilie. Seine Quawwali-Gesänge geben die Worte der Sufi, toleranter islamischer Mystiker weiter. Doch neben seiner sicherlich außergewöhnlichen Stimme – Peter Gabriel zählt ihn neben Otis Redding zu seinem Lieblingssänger – trugen vor allem Nusrats Experimentierfreude und seine Ost-West Kooperationen mit u.a. Michael Brook dazu bei, traditionelle Musik vom indischen Subkontinent aus dem Dunstkreis einer verschworenen Weltmusiksekte herauszutransportieren.
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