Bernard Purdie – Soul to Jazz II

Erst vor einem Jahr ließ der ausgebuffte Studio-Trommler mit SOUL TO JAZZ von sich hören -einem Album mit Coverversionen, das der damals gerade ausklingenden Soul-Jazz-Renaissance huldigte. Die zweite Folge führt die Linie fort, allerdings mit einer stärkeren Gewichtung zugunsten des Gospel. Bernard Purdie, der angeblich auf über 3000 Alben – darunter für Miles Davis und Jimi Hendrix – getrommelt hat, lud abermals alte Kämpen zum Soul-Revival ein: Gitarrist Cornell Dupree spielte mit Purdie schon bei King Curtis, Saxophonist Hank Crawford pustete für Ray Charles. In Jack DeJohnettes „New Orleans Strat“ reaktivierte der Chef sogar den Komponisten höchstpersönlich ein und liefert sich mit DeJohnette ein ausuferndes Trommel-Duell. Ansonsten verläßt sich Mr. Purdie ganz auf altbewährtes Gospel-Futter wie „Motherless Child“, „Amen“ oder „Nobody Knows (The Trouble l’ve Seen)“. Mit nur teilweise packenden Soli umspielen die alten Herren diese bis fast zum Überdruß bekannten Melodien, ohne das Potential der Gospels wirklich auszuschöpfen. So bleibt am Ende dieses leicht schale Gefühl, das sich einstellt, wenn gelackte solistische Eleganz über mageren Gehalt hinwegtäuschen will.