The Pastels – Illumination

Sie sind der ewige Geheimtip. Und daran wird sich wohl so schnell nichts ändern. Die Pasteis sind viel zu eigenwillig, um im Fahrwasser der Brit-Popper, Retro-Rocker und sonstiger Trendsetter zu schwimmen. Aber solche Bands muß es schließlich geben. Sie sind die Essenz jeder Szene. Denn nur am Mittelfeld läßt sich erkennen, wie es um die Qualität einer Bewegung steht. Tatsächlich erweisen sich The Pasteis als ungekrönte Könige des Schrammel-Pops. Ihre Melodien sind wundersame Kleinodien, die sich noch immerauf die legendäre „Class Of ’86“ (Wedding Present, Primitives, Shop Assisstants) beziehen: Abenteuerliche Arrangements, groteske Harmonien, mehrstimmiger Gesang. Sprödes vereint sich mit Grazilem, Noise mit Anmut. My Bloody Valentine tänzeln im schummerigen Ballsaal zu entrückten Rhythmen und remixen nebenbei noch „Cycle“. ILLUMINATION ist typisch britisch und doch wieder nicht. Das Stichwort heißt Space-Sounds, stammt aus den späten 60er Jahren und hat tatsächlich einiges von den Beach Boys-zum Beispiel den Optimismus, die Sphärik, das Experimentelle. Hier seltsame Gitarrensounds, dort Flöten und zeitgenössische Free Jazz-Anleihen. Dafür haben die Pasteis keinen geringeren als Altmeister Bill Wells verpflichtet. Ein göttlicher Torso aus Naivität und studiertem Spleen.